Eine Weiterentwicklung des Personal Computers sind Workstations. Doch hierfür gibt es genausowenig eine exakte Definition, wie es möglich ist, Heim- und Personalcomputer voneinander abzugrenzen. Die einzig existierende Definition ist in [6] zu finden. Adele Goldberg definierte 1985 eine Workstation so:
'Eine Workstation ist ein relativ großer, teuerer Personal Computer, der von Profis zum Arbeiten genutzt wird.'
Doch die Schwächen dieser einzigen Definition werden schon sichtbar, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, daß Workstations mit dem Mehrbenutzerbetriebssystem UNIX oder Derivaten davon betrieben werden, und es durchaus üblich ist, daß an Universitäten und in Fimen komplette Arbeitsgruppen auf der selben Workstation arbeiten.
Einige Autoren sehen nicht bei SUN den Hersteller der ersten Workstation. In [13] wird der Xerox Star, jener Rechner, für den die grafische Oberfläche Mitte der siebziger Jahre erfunden wurde, als erste 'Personal Worstation' bezeichnet. Dieser Begriff wurde auch bei Xerox erfunden. Doch der Star war etwas zu früh da: er verkaufte sich praktisch nicht.
Workstations haben sich so entwickelt, daß heute hohe Rechenleistung,
Mehrbenutzerbetriebssystem, Vernetzbarkeit, viel Speicher und großer
Plattenspeicher sowie Kompatibilität zu existierender Software erwartet
wird. Aufgrund dieser Ansprüche findet man auch auf allen Workstations
UNIX-ähnliche Betriebssysteme. Das Leistungsspektrum der Workstations
reicht von der Leistung eines teuren Personal Computers bis hin zum teuren
Multiprozessorsystem, welches, je nach Anwendung, als Entwicklungssystem oder
als Grafikcomputer geliefert wird. Im Preis beginnen die Workstations etwa ab
7000 DM, welches nicht weit über den Preisen für voll ausgestattete,
schnelle Personal Computer liegt. Die obere Grenze ist ziemlich offen,
abhängig von der Ausstattung [6,13]. Einige Workstations
sind in Tabelle 4 auf
Seite aufgeführt.
Heutzutage geht der Trend weg vom Großrechner in Rechenzentren hin zu einem Netz von Workstations. Dies hat den Vorteil, daß nicht teure Großrechner angeschafft und auf Jahre hinaus dimensioniert sein müssen, sondern Rechenleistung dort eingebunden oder zentral zur Verfügung gestellt werden kann, wo und wenn sie benötigt wird. Das Netz ist erweiterbar um den Rechner, der gerade gebraucht wird. Doch wie kam man auf die Idee, sie zu bauen?